Nachdem ich den Winter über mit einem etwas
besonderem Projekt beschäftigt war, ging es nun daran die Kiste mal dort
auszuprobieren wo sie hingehört, auf Schotter.

Also auf nach Schweden!

Übernachtung nicht Outdoor sondern zum Beispiel hier, in “Björns Wardshus”

Also besonders gut konnte ich in Björns Wardshus irgendwie nicht schlafen. Das verdammte Bett taugte nix.
Immerhin gab es morgens ganz brauchbaren Kaffee und so brach ich ohne viel Rumwerkeln auf.
Das erste Ziel war natürlich der Baumarkt in Malung. Ohne den geht’s einfach nicht.

Dann, naja, ich hatte ja dieses Foto bei GoogleEarth gefunden, von der
besagten Sache die ich mir unbedingt ansehen wollte. Mit meiner immer
wieder unersetzlichen QV Planung hab ich dann Kurs auf dieses Ziel
genommen. Nahezu ausschließlich auf Schotterpisten! Dass macht mit der
Karre wirklich einen derartigen Spaß, dass man auch nach 150 Kilometern
im Wald nicht aufhören möchte. Einmal hatte ich einen Quersteher und
fast die Hosen voll. Bin ja vorsichtig und will nicht alleine, mit einem
zerdepperten Auto mitten im Wald stehen. Diese Vorsichtigkeit
ermöglicht auf den schwedischen Pisten ein Vorankommen mit 50-70 kmh.

Wie auch immer, als ich mich auf etwa 30 Kilometer dem „Ziel“ genähert
hatte wurde mir ein wenig mulmig. Offensichtlich war das Gelände
militärisch genutzt. Ich stand vor einer Schranke, die zwar offen war,
was in Schweden bedeutet man darf fahren. Allerdings war ein rundes
Verbotsschild und ein durchgestrichener Fußgänger abgebildet. Hmm… naja,
bin durchgefahren. Bei allen weiteren Schranken waren die
Verbotsschilder weggedreht, was mich etwas beruhigte.

Als ich bei den Koordinaten ankam: Potztausend!!! Tatsächlich, da steht ein verdammter Panzer mitten im Nichts!


Habs mir dann näher angesehen. Der Panzer, mit allen möglichen Kalibern
zerschossen. Daneben Reste eines gesprengten Anhängers. Und rundherum
Einschlagkrater.

Vermutlich haben die da mit Panzerfäusten, Artillerie und Gewehren drauf
geballert. Vielleicht gabs sogar einen Luftangriff. Ein Stück vom
Panzer weg gabs dann noch eine Riesenzielscheibe auf der ein
Hubschrauber zu sehen war.

Habe entsprechend viele Fotos gemacht und bin wieder zu meiner Schotterpistenrallye übergegangen.


Habe mich dann bis nach Särna durchgeschlagen, den Ort an dem es den
bekanntermaßen besten Kaffee der Welt gibt, und einen solchen dort
genossen. Vor der Tankstelle dort hämmerte ein leicht schrulliger Typ an
einem uralten Thunderbird herum. Er erzählte mir dann, dass er
Bekannte in Erfurt hätte und wie überfüllt ihm Deutschland vorkäme.
Konnte ich bestätigen. Ausserdem erklärte er mir, das die“Rubberlines“
also Burnoutspuren, die man hier überall findet, von den V8 Schlitten
der schwedischen Jugendlichen kämen. Die Polizei kassiert pro
überführtem Rubberline Verursacher etwa 350 Euro!!! Aber sie machen es
trotzdem! Recht so!!

Pause:

Zurück bin ich dann ein längeres Stück Asphalt gefahren bis ich mich
nördlich von Malung wieder auf Rallyeboden begab. Nochmal ein herrliches
Stück in der Abendsonne. Hab dabei auch noch einen tollen Platz für die
nächste Tour mit Geländewagen gefunden.

Abends war ich dann im Värmlandsporthotel. Ein richtiges Hotel, mit viel Komfort für schwedische Verhältnisse.

In der Lobby steht das hier:
Ist tatsächlich ein Quattro S1, der wohl Mattias Ekström gehört, der damit regelmässig die Schwedenrallye fährt. Sagte man mir.

Noch ein paar Eindrücke:

Insgesamt war ich 6 Tage unterwegs. 4000 Km hat das 30 Jahre alte Auto
problemlos runtergespult und auch die 300 000 Km auf dem Tacho haben
mich kein Stück beunruhigt. Das war noch langlebige Technik.

Hier gibts ein kleines und etwas statisches Video zu sehen:

Gruß Jochen

911 Safari in Schweden

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